Behalten wir das Feuerbakterium unter Kontrolle?

Es begann mit dem Olivenbaumsterben im südlichen Italien. Ausgelöst wurde die Krankheit durch das Feuerbakterium (Xylella fastidiosa), verbreitet durch Pflanzensaft saugende Zikaden. Dann wurde das Bakterium auch an anderen Pflanzen diagnostiziert, und nicht nur in Süditalien, sondern im ganzen Mittelmeerraum und darüber hinaus. Sogar in Deutschland wurde es schon gefunden. Wie geht es weiter.

Das Olivenbaumsterben, auch Olive Quick Decline Syndrome (OQDS) wurde in Europa zuerst 2013 in Süditalien an Olivenbäumen diagnostiziert: Die Blätter verfärben sich, welken und fallen ab – als hätten sie Wassermangel. Und tatsächlich ist es auch so: Zwar ist genügend Wasser vorhanden, es kann aber nicht zu den Blättern in der Krone geleitet werden kann, weil das Feuerbakterium die Leitungsbahnen besiedelt und verstopft hat. Ganze Triebe sterben ab und am Ende der Baum.

Olivenbaumsterben: Diese Bäume sind mit Feuerbakterium (Xylella fastidiosa) befallen. Die Besitzer versuchen, die Ausbreitung des Bakteriums durch Absägen der Äste einzudämmen. (Bild: Sjor, CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Olivenhain_mit_Xylella_fastidiosa_bei_Surano_LE_190710.jpg)
Olivenbaumsterben: Diese Olivenbäume (Olea europaea) sind vom Feuerbakterium (Xylella fastidiosa) befallen. Die Besitzer versuchen, die Ausbreitung des Bakteriums durch Absägen der Äste einzudämmen. (Bild: Sjor, CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons)

Ende 2013 waren etwa 8.000 Hektar in Süditalien betroffen, Anfang 2015 wurden etwa 230.000 ha befallene Olivenbäume gefällt und weitere Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung zu verhindern. Seit dem sollen viele Millionen Olivenbäume alleine in Süditalien gefällt worden sein und viele weitere gelten als verloren.

Bald bedrohte die Krankheit auch den Olivenanbau in Frankreich, Spanien und Portugal. Ein Alptraum für Regionen, deren Landschaft traditionell von einer Pflanzenart als Kulturgut geprägt ist und deren Wirtschaft, Tourismus und Arbeitsmarkt davon abhängen. (Nebenbei: Außer in Europa wurde das Feuerbakterium unter anderem auch in Olivenanbaugebieten in Kalifornien, Argentinien und Brasilien nachgewiesen.)

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Das Feuerbakterium hat ein breites Wirtspflanzenspektrum

Das Feuerbakterium ist nicht auf Olivenbäume beschränkt. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat wissenschaftliche Arbeiten sowie Ausbruchsmeldungen (aus Europhyt – Warnsystem der Europäischen Union) ausgewertet und zwischen 451 bis 712 potenzielle Wirtspflanzenarten identifiziert (je nachdem welche Analysemethoden/-Kombinationen als Nachweis herangezogen werden und ob künstliche Infektionen mitgezählt werden). Die Wirtspflanzenarten verteilen sich auf etwa 200 bis 300 Gattungen in etwa 70 bis 90 Pflanzenfamilien.

Inzwischen vermutet man, dass das Olivenbaumsterben nicht der erste Ausbruch des Feuerbakteriums in Europa war, sondern dass bereits das Mandelbaumsterben auf Mallorca durch dieses Bakterium verursacht wurde, welches mit Pflanzenmaterial 1996 aus Kalifornien nach Europa gelangte. 

Das Feuerbakterium

Das Feuerbakterium stammt aus Nord-, Mittel und Südamerika. Es gilt laut EU-Kommission als eines der gefährlichsten pflanzenschädlichen Bakterien weltweit. In der EU kann es beispielsweise den Ertrag von Oliven, Citrus, Mandeln und Trauben sehr stark beeinträchtigen und damit viele Arbeitsplätze gefährden. Hinzu kommt, dass geringere Erntemengen zu einem höheren Preis für die Konsumentinnen und Konsumenten führen.

Systematik des Feuerbakteriums
Abteilung: Proteobacteria
Klasse: Gammaproteobacteria
Ordnung: Lysobacterales
Familie: Lysobacteraceae
Gattung: Xylella
Art: Xylella fastidiosa
Unterarten und Variationen


Unterarten und Diagnose des Feuerbakteriums

Ob und wie schnell sichtbare Symptome oder gar ein Absterben der Pflanze auftreten, ist von der Pflanzenart, der Stärke der Infektion, den beteiligten Unterarten des Bakteriums (Xylella fastidiosa subsp. fastidiosa, X. fastidiosa subsp. pauca, X. fastidiosa subsp. multiplex, X. fastidiosa subsp. morusX. fastidiosa subsp. sandyi und X. fastidiosa subsp. tashke, von denen es jeweils noch Variationen gibt, sowie dem örtlichen Klima abhängig. (Eine weitere Art von Xylella, Xylella taiwanensis, ist in Taiwan diagnostiziert worden, wo sie Blattverbrennungen bei Birnbäumen verursacht. Auch die Unterart X. fastidiosa subsp. fastidiosa gibt es in Taiwan.)

Eine sichere Diagnose eines Befalls mit Feuerbakterium ist nur im Labor mittels molekularbiologischer Testverfahren möglich.

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Nicht verwechseln: Feuerbakterium und Feuerbrand

Beide Bakterienkrankheiten sind Quarantäneschadorganismen und müssen sehr ernst genommen werden.

Das Feuerbakterium (Xylella fastidiosa) gehört zur Familie Lysobacteraceae. Es wird über einen Pflanzensaft saugenden Vektor (beispielsweise die Wiesenschaumzikade) auf Pflanzenarten aus sehr vielen Pflanzenfamilien übertragen und schädigt sie durch den Befall des Xylems, wodurch dieses verstopft und kein Wasser mit den enthaltenen Nährstoffen mehr nach oben leiten kann. Pflanzen oder Pflanzenteile welken und sterben ab.

Vom Feuerbakterium befallener Oleander (Nerium oleander). (Bild: Pompilid, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons)
Vom Feuerbakterium befallener Oleander (Nerium oleander). (Bild: Pompilid, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons)

Im Gegensatz dazu gehört der Erreger des Feuerbrands (Erwinia amylovora) zur Familie der Enterobacteriaceae und befällt Pflanzen aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae), besonders Kernobst wie Apfel (Malus), Birne (Pyrus), Quitte (Cydonia), Zierquitte (Chaenomeles), Weiß- und Rotdorn (Crateagus), Feuerdorn (Pyracantha), Vogelbeere (Sorbus), Zwergmispel (Cotoneaster) und Felsenbirne (Amelanchier). Die Verbreitung geschieht durch Bakterienschleims, der durch Wind, Regen, Insekten (Fliegen, Bienen, Wespen, Hummeln), Kleinsäugetiere, Vögel und den Menschen übertragen wird. Die Infektion findet über natürliche Eintrittspforten und Wunden statt. Am häufigsten ist die Infektion über die Blüten. Hinweis auf eine Erkrankung mit Feuerbrand sind die schwarz gefärbten Stiele der abgestorbenen Blüten und Blätter, dunkel gefärbte Hauptadern der Blätter, schwarz verfärbtes Gewebe, Austritt von Bakterienschleim bei feucht-warmer Witterung. Noch krautige Triebspitzen krümmen sich oft nach unten.

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Ausbreitung von Feuerbakterium

Bei manchen Pflanzenarten kann es Wochen oder Monate dauern, bis sich Symptome zeigen, so dass eine Ausbreitung lange unbemerkt bleiben kann. Nicht alle Pflanzenarten zeigen überhaupt Krankheitssymptome, aber sie können trotzdem Futter- und Bakterientankstelle für einen tierischen Überträger sein.

Im südlichen Europa gab es bereits zahlreiche Ausbrüche, beispielsweise in

  • Italien
    (Apulien: X. fastidiosa subsp. pauca, Toskana: X. fastidiosa subsp. multiplex)
    Diagnostiziert wurde das Bakterium an Oliven, Reben, Mandeln, Kirschen sowie Pfriemenginster und Kreuzblume.
  • Frankreich
    (Korsika, PACA, Occitanie: X. fastidiosa subsp. multiplex, einmal auch X. fastidiosa subsp. pauca)
    Gefunden wurde das Feuerbakterium in Frankreich an Oliven, Lavendel, Importierten Kaffeepflanzen, und Kreuzblume.
  • Portugal
    (Porto: X. fastidiosa subsp. multiplex; Lissabon und  Algarve: X. fastidiosa)Spanien
    (Balearen: X. fastidiosa subsp. fastidiosa, X. fastidiosa subsp. multiplex,  X. fastidiosa subsp. pauca; Alicante, Madrid: X. fastidiosa subsp. multiplex)
    Diagnostiziert wurde das Feuerbakterium in Portugal an Olivenbäumen, Mandelbäumen, Korkeichen, Rosmarin, Lavendel, Strauch-Beifuß, Spargel, Großes Immergrün, Gemeine Myrte, Spiegelpflanze, Zwerg-Stechginster, Myrtenblättrigem Milchkraut, Italienischer Strohblume und anderen.
  • Deutschland
    In Deutschland gab es bisher nur einen Fall, als Feuerbrand an einem im Gewächshaus überwinternden Oleander identifiziert wurde.

Quarantäneschadorganismus Feuerbakterium

Die Krankheit kann nicht geheilt werden. Wegen der möglichen Auswirkungen einer Ansiedelung und Ausbreitung gibt es Maßnahmen zum Schutz der EU gegen die Einschleppung und zur Verhinderung der Ausbreitung bei einem Auftreten des Feuerbakteriums. Diese sind seit 2020 durch die Durchführungsverordnung (EU) 2020/1201 geregelt, welche die vorherige (EU) 2015/789 (bereits eine Verschärfung des Durchführungsbeschlusses 2014/87/EURATOM) ersetzt.

Eine Herausforderung bei der Ausrottung eines Befallsherdes und der Verhinderung der weiteren Ausbreitung ist, dass nicht nur Kulturpflanzen, sondern auch Gräser und Wildpflanzen zum Wirt des Bakteriums geworden sein können.

Wird ein Befall diagnostiziert und bestätigt, wird ein „abgegrenztes Gebiet“, bestehend aus Befallszone und Pufferzone, eingerichtet.

Für das Vorgehen und weitere Überwachen in den Zonen gibt es jeweils strenge Vorgaben, die sich sowohl auf die Wirtspflanzen (Kulturpflanzen, Beikräuter, Wildpflanzen) als auch auf die Überträger beziehen. Mit diesem Vorgehen konnten einige Ausbrüche komplett ausgelöscht werden, andere Ausbrüche kann man allerdings nur noch räumlich eingrenzen.

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Feuerbakterium in Sachsen

In Deutschland gab es 2016 den bisher einzigen Fall – es war ein Oleander, der mit anderen Kübelpflanzen zusammen in einer Gärtnerei in Sachsen zur Überwinterung im Gewächshaus stand. An ihm wurde die Feuerbakterium-Unterart X. fastidiosa subsp. fastidiosa diagnostiziert. Nach der vorsorglichen Vernichtung aller Pflanzen im Gewächshaus in 2017 und intensiven Beobachtung auch der weiträumigen Umgebung nach den Vorschriften der strengen Quarantänemaßnahmen, wurde der Ausbruch 2018 als offiziell ausgelöscht gemeldet.

Neben Deutschland gelten auch Österreich, die Schweiz, Belgien, die Niederlande und Tschechien laut der Globalen Datenbank von EPPO (Pflanzenschutzorganisation für Europa und den Mittelmeerraum = European and Mediterranean Plant Protection Organisation) als befallsfrei. Der Befall auf dem französischen und dem spanischen Festland wird derzeit jeweils als vorübergehend aufgeführt – im Gegensatz zu deren Inseln Korsika und Balearen sowie Italien, für die der Erreger als „Vorhanden, Maßnahmen zur Beschränkung der Ausbreitung“ gelistet ist.

Obwohl die Lage für Deutschland derzeit gut aussieht, sollten wir ein waches Auge auf unsere Pflanzen haben, denn zum einen gibt es bei uns geeignete Wirtspflanzen, zum anderen auch Xylem-saugende Zikaden als Überträger. Die wegen des Klimawandels zunehmend milden Winter begünstigen wahrscheinlich beide, den Xylem-Saft saugenden Überträger und eine Ansiedlung und Ausbreitung des Feuerbakteriums. Eine Einschleppung und Ausbreitung könnte unter anderem den Steinobstanbau gefährden.

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Symptome einer Xylella-Infektion (Beispiele)

Erste Hinweise können beispielsweise sein:

  • Blattrandaufhellungen, dann Absterben (Oleander)
  • Blattspitzen- und Blattrandnekrosen (Kirschen)
  • Absterbeerscheinungen von der Blattspitze her, die sich auf die gesamte Blattfläche ausbreiten (braune Blätter), Welken (Oliven)
  • Früh erscheinende Blätter und Blüten, ungewöhnlich dichtes Laubkleid, herabhängende Seitentriebe, später Blattfall (Pfirsich)
  • Verkürzte Abstände zwischen den Blattansätzen, verringerter Fruchtansatz

Diese Symptome können aber auch Anzeichen für andere Probleme, möglicherweise sogar nur Pflegefehler, sein.

Frühe Entdeckung im großflächigen Anbau

Während wir im Garten die Pflanzen einigermaßen von oben bis unten begutachten und auf Probleme hin untersuchen können, werden im Plantagenanbau Lösungen zur schnellen Entdeckung von Infektionsherden gebraucht. So wurden beispielsweise in Süditalien trainierte Spürhunde und auf Mallorca Drohnen mit Spektralkameras eingesetzt, um Befallsherde früh zu entdecken. Ausgebildete Spürhunde können auch bei Einfuhrkontrollen eingesetzt werden.

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Beispiele für potenzielle Wirtspflanzen in unseren Breiten

Wein- und Obstanbau
Weinrebe: Rebstock-Krankheit „Pierce-Krankheit“ (Pierce’s Disease)
Kirsche: Blattrandnekrosen von der Spitze her
Pflaume: Blatt-Brand, Blattschäden (Leaf Scald Disease)
Mandel: Blatt-Brand (Almond Leaf Scorch)
Pfirsich: Falsche Pfirsichkrankheit (Phony Peach disease)
Maulbeere: Blatt-Brand (Leaf scorch)
Blaubeeren: Blatt-Brand (Leaf scorch)

Duft- und Gewürzpflanzen
Lavendel: Kümmerwuchs, Welken, Absterben
Rosmarin: Blattaufhellungen bis Verbräunungen

Krautige Pflanzen
Luzerne (Medicago sativa)

Kübelpflanzen
Oleander: Oleander-Blatt-Brand (Oleander Leaf Scorch)
Olivenbäumchen: Olivenbaumsterben (Olive Quick Decline Syndrome (OQDS))
Zitrus: Zitrus-Krebs oder Vielfältige Zitrus-Chlorose-Krankheit (Citrus Variegated Chlorosis Disease)
Kaffee: Kaffee-Blatt-Brand (Coffee Leaf Scorch)

Übertragung Feuerbakterium und Ablauf der Krankheit

Das Feuerbakterium wird von Pflanzensaft saugenden Insekten verbreitet. Genauer sind es meist Zikaden, die am Xylem (Holzteil) saugen (im Gegensatz zu den Schilf-Glasflügelzikaden, die Zuckerrüben, Kartoffeln und viele Gemüsearten über das Phloem (Siebteil) mit Bakterienkrankheiten wie SBR und Stolbur infizieren).

Zur Erinnerung: Das Xylem ist das Leitsystem für Wasser und Nährstoffe von unten nach oben. Über das Phloem (Siebteil) werden die durch die Photosynthese erzeugten organischen Nährstoffe (Assimilate) in den Pflanzen verteilt.

Ist das Xylem mit dem Feuerbakterium infiziert, kann es seine Aufgaben nicht mehr (oder nicht mehr optimal) ausführen. Die Folge sind Vergilben, Verbräunen und Absterben der Blätter sowie das Absterben der Triebe.

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In Europa gibt es 45 Arten von Schaum- und Schmuckzikaden, die theoretisch Überträger sein können. In Italien war die Wiesenschaumzikade (Philaenus spumarius) als Überträger von Feuerbakterium in Oliven von Bedeutung. Die Wiesenschaumzikade ist sehr anpassungsfähig. Sie ist in der ganzen Paläarktis (Europa, Nordafrika, Asien) heimisch, so auch in Deutschland. (In Nordamerika, Kanada, Neuseeland und anderen Regionen ist sie dagegen eingeschleppt worden.)

Biologie der Wiesenschaumzikade

Die etwa 6 mm lange erwachsene Wiesenschaumzikade fliegt ab Frühjahr. Sie kann laufen, fliegen und bis zu 70 cm hoch springen. Bisher sind 170 Nährpflanzen bekannt, deren Xylemsaft ihr schmeckt. Ihre Nahrung nimmt sie mit einem Saugrüssel auf, was die Pflanzen jedoch kaum beeinträchtigt. Problematisch ist, dass sie dabei an infizierten Pflanzen das Feuerbakterium und andere Pflanzenkrankheiten aufnehmen und sofort an die nächsten Pflanzen übertragen kann. Hat die Zikade das Feuerbakterium einmal aufgenommen, kann sie es bis zum Ende ihres Lebens weitergeben.

Zur Partnerfindung nutzen Wiesenschaumzikaden ihre Trommelorgane, deren Trommeln aber weder von Menschen (Frequenz) noch von ihnen selbst (keine Ohren) gehört werden, allerdings besitzen Zikaden Rezeptoren, die die Vibrationen wahrnehmen und zuordnen können.

Die weibliche Wiesenschaumzikade legt bis zu 400 Eier einzeln oder in Gruppen in Wiesen, oft auf dem Wiesenschaumkraut, ab. Die geschlüpften Larven erzeugen einen Schaum, in dessen Schutz sie sich entwickeln. Am Ende von fünf Larvenstadien („unvollständige“ Verwandlung, kein Puppenstadium) verlässt das Tier den Schaum als erwachsenes Insekt und lässt sich ein paar Tage trocknen, wobei es sich von grün nach bräunlich färbt, bevor es seine Nährpflanzen anfliegt und paarungsbereit ist.

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Natürliche Feinde der Wiesenschaumzikade

Die Wiesenschaumzikade hat viele natürliche Feinde. Daraus lässt sich auch ihre ökologische Bedeutung ableiten: Vögel wie Ammern, Auerhuhn, Rebhuhn, Mehlschwalbe, Saatkrähen, Drosseln und Stare, aber auch Grasfrösche, Käfer, Spinnen und andere schätzen sie als Nahrungsquelle.

Maßnahmen gegen die Wiesenschaumzikade

Die Wiesenschaumzikade verursacht in der Regel keine nennenswerten Schäden und wir können sie als wichtiges Element im Ökosystem betrachten. Wo es zu viele werden, beispielsweise in einem Staudenbeet und die natürlichen Gegenspieler zu wenig hungrig sind, kann man die Schaumnester mit dem Schlauch abspritzen, was die Larvenentwicklung stört und den Befall verringert.

Wenn es einen Ausbruch des Feuerbakteriums gibt, sieht die Lage anders aus: Die Bakteriose ist nicht heilbar und die Wiesenschaumzikade ist, nachdem sie das Feuerbakterium aufgenommen hat, sofort und für den Rest ihres Lebens Überträger.

Um eine Etablierung und Ausbreitung zu verhindern, gibt es die Meldepflicht und Durchführungsverordnung (EU) 2020/1201. Zu den Maßnahmen gehört auch die Verhinderung der Ausbreitung durch Vektoren.

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Forschungsprojekt ‚Beyond Xylella‘

Geforscht wird zu resistenten Sorten, zum Bakterium selbst, zum Monitoring der Wirtspflanzen (Kulturpflanzen, Beikräuter, Wildpflanzen), zur Biologie sowie zum Monitoring und der (biologischen) Bekämpfung der Wirts-/Überträgertiere.

Problematisch ist, dass manche Arten/Sorten keine Symptome zeigen und deshalb möglicherweise nicht entfernt werden. Doch die Zikaden können dort den Erreger aufnehmen und auf Pflanzen übertragen, die Symptome bis zum Absterben ausbilden. Ebenfalls wird geforscht, wie sich der fortschreitende Klimawandel wahrscheinlich auswirken wird und ob dies eine weitere Ausbreitung nach Norden wahrscheinlicher macht.

Für Baumschulen ist es überlegenswert, potenzielle Wirtspflanzen in der Umgebung gefährdeter Kulturen zu entfernen, sowie im Frühjahr den Rasen, Beikräuter und andere Vegetation kurz zu halten oder den Boden zu bearbeiten, was beides die Larvenentwicklung stört (Julius Kühn-Institut).

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Neue Herausforderung?

Ein in Nordamerika heimischer Xylella-Vektor, eine Schmuckzikade (Draeculacephala robinsoni), wurde 2021 in Spanien und Frankreich entdeckt.

Meldepflicht

Das Feuerbakterium (Xylella fastidiosa) ist ein Quarantäne-Schadorganismus und meldepflichtig. Verdächtige Funde in Bayern meldet man bei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Pflanzenschutz:
Telefon: 08161 8640-3111
E-Mail: pflanzenpass@LfL.bayern.de

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Fazit

Auch wenn Deutschland derzeit frei von Feuerbakterium ist, sollten wir diesen neuen Quarantäne-Schadorganismen im Hinterkopf haben, wenn wir unsere Pflanzen bei Pflegearbeiten auf ihren Gesundheitszustand begutachten und uns etwas Ungewöhnliches auffällt.

Augen auf bei Kauf und Tausch

Ebenso kritisch sollte man beim Kauf oder Tausch von Pflanzen und Pflanzenteilen sein.

Keine pflanzlichen Mitbringsel aus dem Urlaub

Pflanzen aus Nicht-EU-Ländern oder aus einem, wegen einer Pflanzenkrankheit abgegrenzten Gebiet innerhalb der EU mit nach Hause zu bringen, sollte tabu sein, außer diese haben ein Zertifikat oder einen Pflanzenpass, der sie als sicher nicht infiziert ausweist.

Bilder mit möglichen Symptomen an vielen verschiedenen Pflanzen findet man in der EPPO Global Database (öffnet sich in neuem Fenster).

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Asiatische Hornisse

Die Asiatische Hornisse macht seit einiger Zeit Schlagzeilen. 2025 wurden auch in Bayern wieder Nester entdeckt und entfernt. Was hat es mit dieser eingeschleppten Art auf sich. Gefährdet sie Menschen, heimische Insekten und Honigbienen?

Eine Entwarnung gleich zu Anfang: Es handelt sich bei der „Asiatischen Hornisse“ nicht um die bis zu fünfmal so große Asiatische Riesenhornisse (Vespa mandarinia), die in den USA 2020 von der Sensationspresse als so genannte Bienenkillerin gebrandmarkt wurde. Viele der Funde waren falsch bestimmt. So oder so: Die Riesenhornisse gibt es bei uns nicht.

„Zeigt her eure Füße, zeigt her …“

Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) ist die einzige in Europa eingeführte Unterart von Vespa velutina. „Asiatische Hornisse“ ist der umgangssprachliche Name, laut der Liste invasiver gebietsfremder Arten der Europäischen Union heißt sie ausführlich „Asiatische Gelbfuß-Hornisse“. Und tatsächlich ist die Farbe ihrer Füße ein wichtiges Erkennungsmerkmal.

Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) – Oberseite und Unterseite. (Bild: Didier Descouens [Muséum de Toulouse], CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons)

Die Asiatische Gelbfußhornisse

Die Asiatische Gelbfußhornisse gelangte über den globalen Handel ungewollt nach Europa. In Frankreich wurde sie 2004 zum ersten Mal entdeckt, seit 2014 weiß man, dass sie auch in Deutschland angekommen ist und sich ausbreitet. Beispiel Bayern: Im Herbst 2022 wurde die Asiatische Gelbfußhornisse zum ersten Mal in Bayern gesichtet – und zwar in Unterfranken, in Neuhütten im Landkreis Main-Spessart. 2023 waren es bereits fünf Nester, 2024 dann 17 Nester, hauptsächlich in der Grenzregion zu Hessen. 2025 sind es Stand heute (24. August) laut Karte bei beewarned.de (Projekt der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) bereits 10 Nester in Unterfranken und ein Nest in Mittelfranken.

Heimische Hornissen und ihre Verwandten

Die Unterfamilie der Echten Wespen (Vespinae) ist in Mitteleuropa mit elf Arten vertreten: Dazu gehören unter anderem die Deutsche Wespe (Vespula germanica), die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) sowie die heimische Hornisse (Vespa crabro).

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Die „Asiatische Hornisse“ im Vergleich zur heimischen Hornisse

Tatsächlich ist Vespa velutina eine kleinere Verwandte der Europäischen Hornisse (Vespa crabro) und hat ihre Heimat in Südostasien.

Die Asiatische Gelbfuß-Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) baut ihre großen Sekundärnester vor allem in Baumwipfeln, manchmal wird aber auch das eher kleine Primärnest zu einem Sekundärnest erweitert. Ein Volk kann aus mehreren tausend Tieren bestehen. Die erwachsenen Tiere sind von oben auf den Rücken gesehen von Kopf bis Hinterleib dunkel gefärbt mit mehreren feinen und einem breiteren gelben Streifen auf dem Hinterleib. Auch die Antenne und die Beine sind von oben her gesehen dunkel, nur die Füße (Tarsen) und der Beinabschnitt jeweils darüber (Tibia) sind hell gelblich gefärbt.

Zum Vergleich: Die heimische Hornisse* baut ihre Nester gerne in regengeschützten, dunklen Hohlräumen, beispielsweise in Baumhöhlen, in Nistkästen, zugänglichen Dachstühlen und Ähnlichem. Die Nester sind viel kleiner, denn die Anzahl der Individuen pro Volk ist mit mehreren hundert niedriger als die der eingeschleppten Art. Die erwachsenen heimischen Hornissen sind von oben gesehen in der vorderen Hälfte (Kopf, Rumpf, Anfang des Hinterleibs) schwarz und rotbraun gefärbt, der hintere Teil dagegen ist auffällig gelb mit schwarzer Zeichnung. Die Beine der heimischen Hornisse sind rötlich braun.

Die Arbeiterinnen der Asiatischen Gelbfuß-Hornisse sind zwischen 17 und 24 Millimeter lang, die Königinnen erreichen eine Länge von etwa 30 Millimetern. Die Arbeiterinnen der heimischen Hornisse (Vespa crabro) sind 18 bis 25 Millimeter lang. Eine Königin der heimischen Hornisse kann bis zu 40 mm lang werden. Männliche Tiere erreichen 21 bis 28 Millimeter Länge.

Lebenszyklus der Asiatischen Hornisse im Vergleich zur heimischen Hornisse

Bei beiden Arten, den heimischen und den eingeschleppten Hornissen, sind es alljährlich die jungen überwinterten Königinnenn, die im Frühjahr mit dem Bau eines neuen Nestes beginnen. Zuerst wird ein Primärnest angelegt, beispielsweise in einem Strauch, einer Hecke oder geschützt in der Nähe von Häusern, mit der Eiablage begonnen und erste Arbeiterinnen aufgezogen. Wenn dieses Primärnest zu eng wird, wird das wesentlich größere Sekundärnest gebaut – von den heimischen Hornissen beispielsweise in einem Vogelnistkasten oder im Dachstuhl eines Hauses, dagegen ist das von der Asiatischen Gelbfußhornisse riesig, aber schwer zu entdecken und schwer erreichbar, weil es oft in Baumwipfeln hoher Bäume hängt. Werden die Sekundärnester im Sommer auch zu eng, werden „Filialen“ in der Nähe angelegt.

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Die Arbeiterinnen beider Arten ernähren sich selbst von Nektar, Honigtau, Früchten und Säften aus Rindenverletzungen und Ähnlichem. Die Larven beider Arten werden von den Arbeiterinnen jedoch mit erbeuteten Insekten oder anderen Gliederfüßlern gefüttert.

Im frühen Herbst wird die maximale Individuenzahl des Hornissenvolkes erreicht und ab da werden Geschlechtstiere (Königinnen und männliche Tiere) herangezogen, die später ausfliegen und sich paaren. Zum Winter hin sterben nach und nach alle Tiere außer den jungen begatteten Königinnen, die einen frostfreien Überwinterungsplatz aufsuchen. Im nächsten Frühjahr beginnt mit ihnen ein neuer Zyklus.

Speiseplan von Hornissen

Hornissen jagen unter anderem in der Nähe von Bienenstöcken. Dort greifen sie gezielt an- und abfliegende Bienen an, die für sie eine besonders wertvolle, eiweißreiche Nahrungsquelle darstellen. Hierbei scheinen die eingeschleppten Hornissen geschickter und effektiver als die einheimischen zu sein. Aber auch die Asiatische Hornisse ist nicht nur auf Honigbienen aus, sondern richtet sich nach dem saisonalen Angebot: Im Frühjahr erbeutet sie Schwebfliegen und Wildbienen, im Sommer die reichlich vorhandenen Honigbienen und im Herbst Fliegen und Wespen.

Gefahr für Menschen

Viele Menschen haben Angst vor Hornissen, tatsächlich sind deren Stiche in der Regel aber nicht gefährlicher als die von Wespen, das gilt auch für Stiche durch die Asiatische Gelbfuß-Hornisse. Aufpassen vor Stichen durch Hornissen ebenso wie durch Wespen sollten jedoch Allergiker: Bei etwa 2 bis 3 % der Bevölkerung können Hornissenstiche allergische Reaktionen bis zum anaphylaktischen Schock hervorrufen – das gilt gleichermaßen für die heimische, als auch für die eingeschleppte asiatische Art. Vor Stichen schützen sollten sich/ man neben Allergikern auch Kinder und ältere oder geschwächte Menschen.

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Beide Hornissenarten sind in der Regel gegenüber Menschen eher scheu und friedfertig als angriffslustig – jedenfalls solange sie sich oder ihr Nest nicht bedroht sehen! Vom Nest der Asiatischen Gelbfußhornisse sollte man möglichst mehrere Meter Abstand halten, denn schon die Erschütterungen bei der Annäherung können die Tiere aggressiv werden lassen.

Gefahr für die heimische Hornisse

Eingeschleppte Arten werden nicht immer zur Gefahr für die ansässige Tier- und Pflanzenwelt, manche sterben bei starkem Frost wieder aus, andere haben Gegenspieler, die sie in Schach halten, oder können sich gegen die vorhandene heimische Konkurrenz nicht durchsetzen.

Unsere heimische Hornisse ist in Deutschland nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt. Ob eine Gefahr durch die Asiatische Gelbfuß-Hornisse für die heimische Hornisse besteht, ist meines Wissens noch nicht wissenschaftlich bewiesen, doch scheint es wahrscheinlich: Wegen ihrer hohen Individuenzahl pro Nest würde die eingeschleppte Art vermutlich zu einer starken Nahrungskonkurrenz für die heimischen Hornissen werden, wenn man nicht eingreift.

Gefahr für die Westliche Honigbiene und für heimische Bestäuber

Beide Hornissenarten, die heimische und die eingeschleppte, sind jedenfalls bei Imkern nicht besonders beliebt, da Hornissen (unter anderem auch) Bienen töten und verfüttern. Die neue asiatische Hornissenart ist jedoch besonders gefürchtet, weil die Völker größer sind und der Bienenanteil in deren Nahrung höher sein soll.

Dass die Asiatische Gelbfußhornisse bei ihrer Jagd auf unsere Honigbienen so erfolgreich ist, liegt daran, dass sie ein guter Jäger ist und die bei uns für die Honigproduktion gehaltene Westliche Honigbiene (Apis mellifera) weniger effektiv in der Abwehr von Hornissen ist als beispielsweise ihre asiatische Schwester, die Östliche Honigbiene (Apis cerana), in deren Heimat.

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Imker beunruhigt wegen der Asiatischen Hornisse

Darüber, ob die ungewollt eingeführte Asiatische Gelbfußhornisse eine große Gefahr für die Honigbienenhaltung ist, war man sich bis vor kurzem nicht einig. So war bei bienen.ch zu lesen: „Gesunde, starke Bienenvölker verkraften die durch die invasive Art verursachten Verluste gut, so dass meist nur schwache Völker sterben“. Verständlicherweise sind die Imker trotzdem in großer Sorge. Nach Varroamilbe, umstrittenen Pestiziden wie den Neonicotinoiden und anderen Problemen haben sie nun auch mit einem eingeschleppten „Raubtier“ zu kämpfen. Sind mehrere deren Nester in der Nähe eines Bienenstockes, kann dies zur Schwächung und sogar Existenzbedrohung eines Bienenvolkes führen.

Für Obst- und Gartenbau, die Landwirtschaft, Gärten, Landschaft usw. spielen auch die anderen Bestäuber und allgemein Gliederfüßler eine Rolle, die wie oben beschrieben, ebenfalls zur Beute der Hornissen zählen.

Laut einer Veröffentlichung des LWG im Praktischen Gartenratgeber 09/2025 soll der Obst- und Weinbau in Ländern wie Frankreich, Spanien und Portugal bereits unter der invasiven Hornissenart leiden.

Aus Sicht des Artenschutzes und der Förderung der Artenvielfalt muss man eine so geschickte Jägerin mit diesen hohen Individuenzahlen wie die Asiatische Hornisse wohl ebenfalls als wahrscheinlich negativ für viele Ökosysteme bewerten. (Unsere Versuche, Wildbienen mit Insektenhotels* und anderen Maßnahmen zu unterstützen, könnte sie ebenfalls torpedieren.)

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Was wurde getan, was ist zu tun

Vespa velutina nigrithorax ist eine in Mitteleuropa gebietsfremde Art mit laut Naturschutzbund (NABU) hohem invasiven Potential. Daher wird sie EU-weit zum Schutze der heimischen Biodiversität bekämpft.

2016 wurde Vespa velutina nigrithorax in die Schwarze Liste der unerwünschten Spezies der Europäischen Union (Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung) aufgenommen.

Funde melden

Wer eine Asiatische Hornisse oder ein Nest mit diesen entdeckt, sollte den Fund melden. Ansprechpartner ist meist die Naturschutzbehörde des jeweiligen Landratsamtes.

In Bayern meldet man an das Institut für Bienenkunde und Imkerei an der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Informationen dazu gibt es hier vespavelutina.bayern.  Bei beewarned.de kann man die Funde online melden.

In Baden-Württemberg meldet man Funde auf der Meldeplattform der Landesanstalt für Umwelt.

Die Nester sollten nicht selbst entfernt, sondern durch Fachleute eindeutig identifiziert und entfernt werden. Dies wird in der Regel von der jeweiligen Meldestelle organisiert.

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naturgucker.de und der NABU haben zudem ein Projekt aufgesetzt, bei dem man mitwirken kann: Wer eine Asiatische Hornisse oder ein Nest sieht, kann seinen Fund dort melden. Alle Infos gibt es bei Meldeaktion Asiatische Hornisse.

Auch in der Forschung tut sich einiges: Der Einsatz von Pheromonen (Sexuallockstoffen) wird getestet. Allerdings sind Pheromone (in Pheromonfallen) in der Regel eher zum Monitoring der Entwicklung oder Feststellung von Insekten-Flugzeiten geeignet und weniger zur tatsächlichen Bekämpfung.

Man hat auch schon versucht, gefangenen Hornissen Sender umzuschnallen, um die Nester zu finden, was aber ebenfalls schwierig ist, weil die Tiere eine gewisse Größe haben müssen und die Batterien der Sender nicht sehr lange halten. Auch Verfahren mit Triangulation, um die Nester zu finden (gefangene Hornissen werden an verschiedenen Standorten freigelassen und verfolgt), scheinen bisher eher nicht allgemein praxistauglich zu sein.

Aussichten

Die Ansiedlung der Asiatischen Hornisse bei uns gilt als nicht mehr umkehrbar. Derzeit scheinen die Aufmerksamkeit der Imker und die der Bürger sowie die Meldung von entdeckten Tieren und Nestern sowie deren gezielte Zerstörung durch spezialisierte Fachleute die wichtigste Maßnahme zu sein, die Vermehrung und Ausbreitung unter Kontrolle zu halten.

Man fragt sich, ob unsere Westlichen Honigbienen nicht von den asiatischen Schwesterbienen lernen könnten, wie man die neuen Hornissen besser abwehrt: Zu deren  Repertoire gehört beispielsweise, dass sie sich, wenn sich eine Botschafterhornisse nähert, zusammentrommeln und die Hornisse zu hunderten überfallen. Sie umschließen die Hornisse wie ein Ball, erhöhen die Temperatur im Inneren durch intensive Flugmuskelaktivität, was gleichzeitig auch den Kohlendioxid-Gehalt in dem Bienenknäuel erhöht. Infolge überhitzt und erstickt die so angegriffene Hornisse.

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Ansonsten bleibt uns immer noch, die Larven und Puppen auf unseren Speiseplan zu setzen: In Teilen Chinas, in Thailand, Indonesien und in anderen Ländern werden diese gegessen.

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Schilf-Glasflügelzikade und andere Zikaden im Garten

Derzeit macht die Schilf-Glasflügelzikade (Pentastiridius leporinus) Schlagzeilen. Das kleine fliegende Insekt aus der Gattung der Spitzkopfzikaden versetzt Landwirtschaft und Gartenbau in Angst und Schrecken, da es sich seit etwa 2018 in allen deutschen Bundesländern ausbreitet und verschiedene landwirtschaftliche sowie gemüsebauliche Pflanzenkulturen gefährdet. Um was geht es und wie sieht es mit anderen Zikaden im Garten aus.

Schilf-Glasflügelzikade (Pentastiridius leporinus))
Die ausgewachsene Schilf-Glasflügelzikade (Pentastiridius leporinus) wird bis zu 9 mm lang. Sie ernährt sich von Pflanzensaft. Bevor sie Äcker und Beete für sich entdeckte, lebte sie ausschließlich auf Schilfflächen. 
(Bild: Michael F. Schönitzer [Zoologische Staatssammlung München], CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)

Ihr ursprünglicher Lebensraum hat der Schilf-Glasflügelzikade nicht mehr behagt und sie wurde dort immer seltener. Seit 2016 steht sie sogar als gefährdet auf der bundesweiten Roten Liste der Zikaden. Doch das Blatt hat sich gewendet: Die Schilf-Glasflügelzikade ist umgezogen, weg vom Schilf und anderen Uferpflanzen, hin zu Äckern und Beeten mit leckeren Zuckerrüben, Kartoffeln und Gemüsen. Dort lehrt sie nun Landwirten und Gärtnernden das Fürchten. Was genau hinter der Wandlung steckt, ist noch nicht ganz klar, aber es wird vermutet, dass der Klimawandel eine Rolle spielt.

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Plötzlich vermehrungsfreudig

Die Schilf-Glasflügelzikade fliegt für einige Wochen zwischen Mai und September. Das Weibchen legt seine Eier in den Boden – bis zu acht Ablagen mit jeweils 40-50 Eiern sollen pro Jahr möglich sein! Die Nachkommen (Nymphen) schlüpfen ab August und verbleiben bis zum Frühjahr im Boden, wo sie sich vom Pflanzensaft überwinternder Wirtspflanzen ernähren und sich mehrmals häuten.

Bakterienschleuder

Das Gefährliche an der Schilf-Glasflügelzikade ist weniger, dass sie sich von Pflanzensaft ernährt, sondern dass sie dabei pflanzenschädliche Krankheitserreger übertragen kann. Die Pflanzen werden geschädigt, die Erntequalität stark beeinträchtigt (beispielsweise reduzierter Zucker- oder Stärkegehalt) und der Ertrag sowie die Lagerbarkeit gemindert. Eine Infektion kann beispielsweise bei Zuckerrüben zu „Gummirüben“, bei Kartoffeln zu weichen Mini-Knollen mit geringerem Stärkegehalt sowie Verbräunungen beim Zubereiten führen und anderes mehr.

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Die von der Schilf-Glasflügelzikade übertragenen Erreger heißen Candidatus Arsenophonus phytopathogenicus und Candidatus Phytoplasma solani. Sie befallen die Leitungsbahnen der Pflanzen, genauer das Phloem (in welchem die Photosyntheseprodukte transportiert werden).

SBR und Stolbur an Zuckerrüben

  • Das Gammaproteobakterium Candidatus Arsenophonus phytopathogenicus bewirkt bei der Zuckerrübe neben fehlentwickelten Blättern verbräunte Leitungsbahnen im Rübenkörper und das Syndrom der niedrigen Zuckergehalte, wissenschaftlich SBR (Syndrome Basses Richesses) genannt. Ist nur dieser Erreger vorhanden, bleiben die Rüben fest. Der Erreger kann auch über die Eier an die Nachkommen übertragen werden.
  • Candidatus Phytoplasma solani verursacht eine Stolbur genannte Phytoplasmose: Die Pflanzen welken. Die Zuckerrüben sind biegsam wie aus Gummi, können schlecht gelagert und verarbeitet werden. Die Zikaden werden erst zum Wirt und Vektor des Erregers, wenn sie an infizierten Pflanzen saugen.

Bakterielle Kartoffelknollen-Welke

Von der bakteriellen Kartoffelknollen-Welke wird bei einer Infektion von Kartoffelpflanzen mit Candidatus Arsenophonus phytopathogenicus und Candidatus Phytoplasma solani gesprochen. Die Kartoffelpflanzen bilden dann eher kleine, nicht pralle, gummiartige oder unförmige Knollen aus.

Candidatus Phytoplasma solani an Kartoffeln war bereits länger bekannt. Allerdings galt die Windenglasflügelzikade (Hyalesthes obsoletus) als Hauptwirt und Überträger.

Weitere Wirtspflanzen der Schilf-Glasflügelzikade

Nicht nur Zuckerrüben und Kartoffeln sind gefährdet, auch Mangold kann von der Schilf-Glasflügelzikade befallen und mit Erregern infiziert werden. Er kann ebenfalls Nymphen des Vektors „beherbergen“. Andere Quellen geben an, dass Schilf-Glasflügelzikaden auch auf Karotten und Roter Beete ihren gesamten Lebenszyklus verbringen können.

Auch Erdbeeren, Zwiebeln, Rhabarber, Paprika, Tomaten, Kapstachelbeere (Physalis) und Sellerie sollen auf dem Speiseplan stehen – diese allerdings ohne Beteiligung an der Nymphenentwicklung. Seit Kurzem wird auch von Spargel und Kohl gesprochen, ob mit oder ohne Nymphen, ist noch unklar.

Pflanzen, die zwar selbst nicht erkranken, aber den Nymphen als Nahrungsquelle dienen, sind Weizen, Gerste und manche Unkräuter. Dies ist insofern gefährlich, dass sich an solchen Pflanzen die Larven über den Winter weiterentwickeln, ohne dass man Böses ahnt.

Eine geringe Überlebensrate der Nymphen wurde an Ölrettich, Senfsorten und Sojabohnen festgestellt.

(Quelle: Tabelle Lang et al. 2025 im Merkblatt von Unika)

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Wieso ist die Schilf-Glasflügelzikade ein Problem?

Die Insekten können schon früh im Jahr in großer Zahl zuschlagen, wenn die Nymphen der Zikaden den Winter im Boden an Ernteresten, an den Wurzeln einer Winterkultur, der Gründüngung oder dem passenden „Unkraut“ saugend überstehen konnten. Vor allem Zuckerrüben- und Kartoffelbetriebe sind gefährdet, gefolgt von Gemüsebaubetrieben mit Zwiebeln, Karotten, Rote Beete und anderen. Und der Schädling erweitert ständig seinen Speiseplan!

Es gibt kein regulär zugelassenes Pflanzenschutzmittel gegen die Schilf-Glasflügelzikade – weder im Profi- noch im Freizeitgartenbau. Wegen der Existenzgefährdung für Betriebe in Landwirtschaft und Gartenbau wurden inzwischen einzelne, zeitlich begrenzte Notfallzulassungen mit strengen Auflagen erteilt. Details findet man auf den Webseiten der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL).

Ist Erntegut von erkrankten Pflanzen giftig?

Zwar sind die geernteten kranken Feldfrüchte nicht giftig, aber sie sind von schlechter bis unverkäuflicher Qualität – was für Erwerbsanbauende sehr bitter und für Hobbygärtnernde ebenfalls frustrierend ist.

Was kann man gegen die Schilf-Glasflügelzikade tun

Langfristig hoffen alle Geplagten in der Landwirtschaft auf resistente und tolerante Sorten, aber Züchtung dauert. Eine Teillösung kann inzwischen eine entsprechende Kultur-/Fruchtfolge sein: eine gefährdete Pflanzenart weit entfernt von einem befallenen Feld anbauen, nicht Wirtspflanze auf Wirtspflanze folgend aussäen oder pflanzen, zur Gründüngung Ölrettich, Senf oder Sojabohnen anbauen. Vor allem sollten sie kein Wintergetreide nach Zuckerrüben oder Kartoffeln aussäen.

Auch eine Brachephase würde den Entwicklungskreislauf der Zikade unterbrechen, doch kollidiert eine solche mit dem Streben nach einer permanenten prozentualen Mindestbedeckung der Bodenfläche, wie sie von der EU-Agrarförderung im Profi-Anbau unterstützt wird (und wie auch wir Freizeitgärtnernde unsere Beete bebauen) – zur Bodenverbesserung, als Erosionsschutz, Schutz vor Auswaschung von Nitraten und anderem mehr.

Derzeit werden natürliche Gegenspieler wie Nematoden, Bakterien und Pilze auf ihre Eignung zur Bekämpfung der Nymphen getestet.

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Die gute Nachricht für gärtnerisch Tätige mit kleinen Flächen und auch Freizeitgärtnernde: Beete oder Hochbeete kann man mit engmaschigen Kulturschutznetzen* schützen.

Nicht zu vernachlässigen sind auch alle Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt, denn so sorgt man auch für die natürlichen Gegenspieler Schilf-Glasflügelzikade wie Vögel, Ameisen, Spinnen, Wespen, Raubwanzen und andere.

Wie problematisch ist die Schilf-Glasflügelzikade im Garten und auf dem Balkon?

Gartenzäune beeindrucken Schilf-Glasflügelzikaden und andere flugfähige Insekten wenig. Insofern sind die Pflanzen im Garten nicht geschützt. Ein Vorteil von Garten und Balkon ist aber, dass die Flächen klein und artenreich bepflanzt sind. Eine Massenvermehrung dürfte hier weniger wahrscheinlich sein wie auf großen Feldern mit Monokultur. Problematisch könnte es möglicherweise werden, wenn der Garten direkt neben einem stark befallenen Feld mit Getreide als Winterkultur (Winterung) liegt. Andererseits hat man im Garten und auf dem Balkon andere Möglichkeiten als auf einem großen Feld, Schädlinge fernzuhalten.

Keine Panik

Stellt man Symptome ähnlich der obigen Bakteriosen an Pflanzen im eigenen Garten oder auf dem Balkon fest, muss man nicht in Panik geraten, die Erscheinungen können auch andere Ursache haben, beispielsweise Probleme bei der Nährstoffversorgung, Übersalzung des Bodens, eine ganz andere Krankheit und anderes mehr. Findet man an den Pflanzen auch Schilf-Glasflügelzikaden, deren Eigelege oder Nymphen im Boden, erhärtet sich der Verdacht allerdings. Eine gesicherte Diagnose ist oft nur mit einem Labortest möglich, denn die sichtbaren Symptome sind von der Pflanzenart und Sorte, ob es sich um eine Infektion mit einem oder mehreren der bakteriellen Erreger handelt und vielem mehr abhängig.

Was tun gegen Schilf-Glasflügelzikaden im Garten und auf dem Balkon

  • Natürliche Gegenspieler fördern
    Vögel, Fledermäuse, Spinnen, Raubwanzen und Laufkäfer sind Räuber und freuen sich über Insekten als Futter. Man kann sie durch naturgemäßes Gärtnern, abwechslungsreichen Pflanzenanbau, einem vielfältigen Angebot an kleinen, naturnahen Lebensräumen, dem Anbieten von Nist- und Versteckmöglichkeiten, dem Einrichten von Wasserstellen und Ähnlichem unterstützen.
  • Widerstandsfähige Sorten
    Langfristig hoffen die Profis auf resistente und tolerante Sorten, davon würden auch wir Freizeitgärtnernde profitieren. Aber Züchtung braucht Zeit. Jedoch wird im Rahmen der Forschung bereits beobachtet, ob es Sortenunterschiede beispielsweise bei den aktuellen Kartoffelsorten gibt.
  • Abstände, Kultur-  und Fruchtfolge anpassen
    Gefährdete Pflanzenarten sollte man weit entfernt von einem befallenen Feld oder Beet anbauen. Außerdem sät oder pflanzt man, wenn möglich, nicht Wirtspflanzenart nach Wirtspflanzenart, und kein Wintergetreide nach Kartoffeln (wie in der Landwirtschaft und in einigen Gärten als Wintergründüngung üblich).
  • Frühe Pflanzung
    Mit einer frühen Pflanzung früher Sorten kann man einem möglichen Befall, Infektion und Schaden davonwachsen. Beispielsweise sind Frühkartoffeln weniger gefährdet!
  • Klebetafeln
    Klebetafeln können zur Flugfeststellung der Schilf-Glasflügelzikade eingesetzt werden. Einen großen Einfluss auf einen vorhandenen Befall sollte man nicht erwarten.
  • Kulturschutznetze
    Beete oder Hochbeete kann man mit engmaschigen Kulturschutznetzen (Maschenweite 0,8 cm) vor dem Zuflug der Schilf-Glasflügelzikade und vielen anderen Schädlingen schützen.
  • Winterbrache nach Befall im Sommer
    Findet man bei der Ernte zum Ende des Sommers Nymphen an den unterirdischen Pflanzenteilen, sollte man das Beet sauber abräumen, den Boden lockern und weder bepflanzen noch mulchen, damit die verbliebenen Nymphen im Winter verhungern. Das mindert den Befallsdruck im nächsten Jahr. Auch auf das Mulchen sollte man ausnahmsweise verzichten.
  • Richtige Entsorgung kranker Pflanzen
    Mit Schilf-Glasflügelzikade befallene und erkrankte Pflanzen sollte man nicht auf den Kompost geben, denn eventuelle Nymphen könnten sich weiterentwickeln und eventuelle eventuelle Bakteriosen könnten von Schilf-Glasflügelzikaden aufgenommen werden. Sicherheitshalber sollte man sie daher über den Restmüll entsorgen.

Vielversprechende Aussichten

Derzeit wird nach natürlichen Organismen zur biologischen Bekämpfung der Schilf-Glasflügelzikaden gesucht. Es gibt erste Versuche mit nützlichen Nematoden – winzige Fadenwürmer, wie sie auch gegen Dickmaulrüssler, Maulwurfsgrillen und Trauermücken eingesetzt werden. Ebenfalls im Gespräch sind Verwirrungstaktiken mit Vibrationssignalen und Sexualpheromonen, damit sich die Paarungspartner nicht mehr finden können.

[Quellen sind u.a.: Merkblatt Schilf-Glasflügelzikade von Unika (Union der deutschen Kartoffelwirtschaft), Schilf-Glasflügelzikade – Informationen des Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat, Neue Strategien gegen die Schilf-Glasflügelzikade vom Bundesinformationszentrum Landwirtschaft Dort finden Sie auch Schadbilder der Bakteriosen, Bilder der Entwicklungsstadien der Schilf-Glasflügelzikade und weitere Informationen]

Was sind eigentlich Zikaden?

Zikaden gehören zur Klasse der Insekten und in dieser zur Ordnung Schnabelkerfen. Diese haben stechend-saugende Mundwerkzeuge. Sie können nur flüssige Nahrung aufnehmen (sie können keine Pflanzenteile abbeißen!). Die größte Zikade ist die südasiatische Kaiserzikade (Pomponia imperatoria), die bis zu 7 cm lang wird. Viele Arten erreichen jedoch nicht einmal 2 mm Länge.

Zikaden versus Heuschrecken

Zikaden sind nicht mit Heuschrecken verwandt: Heuschrecken haben ihre eigene Ordnung, die Ordnung der Heuschrecken (Orthoptera). Heuschrecken haben Mundwerkezeuge, mit denen sie Pflanzengewebe abbeißen und zermahlen können.

Weitere Zikaden im Garten

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Rosenzikade  
Die Rosenzikade (Edwardsiana rosae; Synonym: Typhlocyba rosae) ist eine Rundkopfzikade in der Familie der Zwergzikaden und der Unterfamilie der Blattzikaden. Diese Zikaden sind klein, sie halten sich an Blättern auf und sie saugen Zellen aus. Auf der Blattoberseite sieht man feine Sprenkel. Das sind ausgesaugte Zellen, die kein Chlorophyll mehr enthalten. Oft beginnen die Schadsymptome entlang der Mittelrippe und breiten sich nach und nach aus. Stark befallene Blätter können vorzeitig abfallen.

Rosenblätter mit Schaden durch Zikaden
Sind Rosenzikaden die Verursacher von solchen Blattsymptomen, so findet man auf der Blattunterseite Zikaden, Larven und/oder Häutungsreste. Erwachsene Rosenzikaden sind 3,5 bis 4 mm lang und haben voll ausgebildete Flügel, Larven sind hell und haben nur Flügelstummel.

Rosenzikaden haben zwei Generationen im Jahr. Die Weibchen der zweiten Generation legen ihre Eier im Herbst in die Rinde von Rosen. Die Larven schlüpfen im nächsten Frühjahr und beginnen mit der Nahrungsaufnahme an den Blättern. Sie durchlaufen 5 Larvenstadien, in denen sie sich zum Vollinsekt mit funktionsfähigen Flügeln entwickeln. Das dauert bis zu 6 Wochen, dann wandern die meisten Tiere auf Sommerwirte ab, legen dort Eier, aus denen Larven schlüpfen, die, sobald sie erwachsen sind, wieder Rosen aufsuchen. Sommerwirte der Rosenzikade sind beispielsweise Hartriegel, Weißdorn, Apfel, Kirsche, Ahorn und Vogelbeere.

Was tun gegen Rosenzikaden
Die meisten Rosen mögen die Sonne, aber sie mögen es nicht heiß und trocken. Man sollte ihnen einen Platz geben, an dem vorher keine Rosen standen, ihnen einen tiefgründigen, guten Boden und ausreichend Raum bieten.

Um Rosenzikaden und andere Schädlinge in Schach zu halten, sorgt man im Garten für Vielfalt, was auch die natürlichen Gegenspieler der Rosenzikaden fördert – dies sind Vögel, Spinnen, Raubwanzen und andere Räuber, aber auch Parasiten und Parasitoide. 

Ein fachgerechter Rosenschnitt hält Rosen gesund und blühwillig und man entfernt überwinterte Eier der Rosenzikade. Bei starkem Befall kann man die Rosenzikade im zeitigen Frühjahr mit einem für den Haus- und Kleingarten zugelassenen Präparat (beispielsweise auf Basis von Rapsöl) bekämpfen.

Rhododendronzikade
Auch die Rhododendronzikade (Graphocephala fennahi) ist eine Rundkopfzikade. Sie gehört ebenfalls zu den Zwergzikaden, allerdings zur Unterfamilie der Schmuckzikaden. Der Name ist hier Programm, denn die erwachsenen Tiere sind in leuchtenden Grün- und Orangetönen gemustert. Die Rhododendronzikade kam vermutlich in den 1930er Jahren mit Rhododendronpflanzen nach Südengland und später auf das europäische Festland. In Deutschland wurde sie 1978 zum ersten Mal erfasst. Die erwachsenen Tiere sieht man ab Ende Juni auf der Blattoberseite entlang der Hauptblattader.

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Während die Larven auf Rhododendren spezialisiert sind, wechseln die erwachsenen Tiere gelegentlich auf andere Gehölze wie Efeu, Linden oder Platanen.

Die Rhododendronzikade hat eine Generation pro Jahr, wobei die Eier in den Blütenknospen überwintern. Ende April/Anfang Mai schlüpfen die hellgrün-gelblichen Larven und suchen Blattunterseiten auf, um Pflanzensaft zu saugen. Nach mehreren Häutungen werden sie ab Juni zum erwachsenen Tier.

Die Saugtätigkeit der Rhododendronzikade schadet den Pflanzen in der Regel kaum, jedoch kann bei der Eiablage eine Pilzkrankheit, die zum Knospensterben (Pycnostysanus azaleae) führt, übertragen werden. Befallene Blütenknospen verfärben sich im Winter grau bis braun. Sie treiben im Frühjahr nicht aus, sondern bleiben mehrere Jahre an der Pflanze. Der Pilz wandert auch abwärts in Zweige und Blätter und kann dort zu Absterbeerscheinungen und großen braunen Blattflecken führen.

Was tun gegen Rhododendronzikaden und Knospensterben
Im Frühjahr sollten alle abgestorbenen Knospen entfernt werden. Vielfalt im Garten fördert auch die natürlichen Feinde der Zikaden. Bei dennoch starkem Befall kann man die Larven auf der Blattunterseite im Frühjahr mit einem für den Haus- und Kleingarten zugelassenen Präparat (beispielsweise auf Basis von Rapsöl) bekämpfen.

Schaumzikaden
Wer sich schon einmal über merkwürdige, wie Spucke aussehende Erscheinungen an Pflanzen im Garten gewundert hat, hat wahrscheinlich die Kinderkrippen von Schaumzikaden entdeckt. Keine Angst, Schaumzikaden richten in der Regel keinen nennenswerten Schaden an.

In Deutschland gibt es 4 Gattungen mit insgesamt 13 Schaumzikadenarten. Schaumzikaden saugen Xylemsaft (Wasserleitsystem von den Wurzeln nach oben zu den Blättern). Hinsichtlich der Wirtspflanzen sind sie nicht allzu wählerisch. Sie fallen dadurch auf, dass ihre Larven in oberirdischen, von ihnen selbst erzeugten  Schaumnestern leben, je nach Art an Gräsern, krautigen Pflanzen oder Gehölzen.

Schaumzikaden durchlaufen fünf Larvenstadien, mit jedem Larvenstadium werden sie dem Vollinsekt ähnlicher (es gibt bei Zikaden kein Puppenstadium).

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Die größte mitteleuropäische Art ist die Alpenschaumzikade (Aphrophora major), sie wird bis zu 12,5 mm lang. Sie mag es eher kühl und feucht und kommt in Deutschland im bayerischen Alpenvorland südlich der Donau, im Bayerischen Wald und in den Mooren der nordwestdeutschen Tiefebene vor. Als erwachsene Tiere (Mitte Juli bis Ende September) halten sie sich meist an Gehölzen wie Weide oder Birke auf. Die Männchen singen – jedoch für uns unhörbar. Die Weibchen legen ihre Eier in der Krautschicht ab, wo sie zunächst überwintern. Erst im Frühjahr schlüpfen die Larven und leben dann in ihren Schaumnestern an Kräutern, Stauden und Gräsern. Die Art hat zwar keinen gesetzlichen Schutz, aber steht auf der Roten Liste als stark gefährdet wegen der Zerstörung ihrer Lebensräume durch Entwässerungen und Inkulturnahme von Moorgebieten.

Die Wiesenschaumzikade (Philaenus spumarius) stammt ursprünglich aus der Paläarktis (Europa, Nordafrika, Asien), ist aber inzwischen fast überall auf der Welt verbreitet. Den meisten Menschen fallen nur die Schaumnester der Larven am Wiesenschaumkraut auf. Weil man früher dachte, dies hänge mit dem Erscheinen des Kuckucks im Frühjahr zusammen, hat man die Schaumnester Kuckucksspucke und das Wiesenschaumkraut Kuckucksblume genannt. Die Wiesenschaumzikade ist nicht spezialisiert, sondern kann sich von vielen Pflanzen ernähren (nachgewiesen sind 170 Arten).

Die erwachsenen Tiere der Wiesenschaumzikade trifft man in vielerlei Gestalt, denn es gibt etwa 20 verschiedene Farb-/Musterformen. Die Flügelspitzen sind am Ende runder als die der Alpenschaumzikade. Die erwachsene Wiesenschaumzikade ist ein guter Springer und wird deshalb manchmal für eine Heuschrecke gehalten. Mit ihren etwa 5 mm Länge kann sie aus dem Stand 70 cm hoch springen. Doch bewegt sie sich hauptsächlich laufend oder fliegend.

Die Wiesenschaumzikade ist zur Brutzeit eine wichtige Nahrungsquelle für viele Vogelarten und auch für den Grasfrosch Hauptbestandteil seiner Nahrung. Weitere Tiere, die sich von ihr ernähren und damit natürliche Feinde sind, sind Spinnen sowie räuberische Insekten, Parasiten und Parasitoide. 

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Bläulingszikade
Die Bläulingszikade (Metcalfa pruinosa) ist eine bis 8 mm lange Schmetterlingszikade aus der Unterordnung der Spitzkopfzikaden. Sie stammt aus Nordamerika und kam in den 1970er Jahren mit Pflanzenimporten nach Südeuropa. Von dort hat sie sich ausgebreitet. In Österreich (Graz und Wien) tritt sie inzwischen häufiger auf und auch in anderen unserer Nachbarländer wie Polen, Tschechien, Slowenien und Frankreich wurde sie schon gesichtet. Vermutlich gibt es sie auch schon bei uns, nur ist sie bisher nicht weiter aufgefallen, denn die mit Wachswolle überzogenen Larven können auf den ersten Blick mit Woll- und Schildläusen verwechselt werden.

Die Bläulingszikade hat einen breit aufgestellten Speisezettel, so wurde sie schon an 290 Pflanzenarten festgestellt, darunter Zitruspflanzen, Wein, Sonnenblumen, Mais und Soja sowie auch viele Wildpflanzen. Einen direkten wirtschaftlichen Schaden richtet sie anscheinend nicht an, Probleme macht eventuell der Honigtau, den die Tiere ausscheiden, auf dem sich Rußtau ansiedeln kann. Der Honigtau freut die Bienen – aber nur, solange nicht mit giftigen Pflanzenschutzmitteln gegen die Zikaden vorgegangen wird, was den Bienen schaden und den Honig beeinträchtigen könnte.

Fazit

Zikaden sind faszinierende Tiere, die man im Garten oder auf dem Balkon meist relativ einfach im Zaum halten kann.

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Klimaschutz ist Pflanzenschutz

Der Klimawandel macht Pflanzen das Leben schwer und kann die Ernährungssicherheit von Mensch und Tier und andere Lebensgrundlagen gefährden. Gärtnerische Maßnahmen, die sich positiv auf Pflanzen, das Klima und manche auch auf die Geldbörse auswirken.

Die Zunahme von Treibhausgasen wie Kohlendioxid (wissenschaftlich korrekt: Kohlenstoffdioxid, chemisch: CO2) in der Erdatmosphäre führt zu immer höheren Temperaturen und einer Zunahme von Extremwetterereignissen.

Rasen und Stauden mit starken Trockenheitsschäden
Die Hitze- und Trockenheitsschäden im Sommer sind besonders stark, wenn der Boden im Winter und Frühjahr nicht genügend Wasser speichern konnte.
Überschwemmung nach Stark- und Dauerregen
Der Klimawandel bringt nicht nur höhere Temperaturen und Trockenheit, sondern auch Extremwetterereignisse wie Unwetter, Stark- und Dauerregen, die zu Überschwemmungen führen können.

Beispiel Bayern: Laut Bayerischem Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz war das vergangene hydrologische Jahr (November 2023 bis Oktober 2024) das nassestes Jahr in Südbayern seit 1950 und zahlreiche Dauer- und Starkregenereignisse führten zu massiven Hochwassern mit schwerwiegenden Folgen. Im gleichen Zeitraum erlebte Bayern mit einer Mitteltemperatur von 10,7 °C auch das wärmste Jahr in der 143-jährigen Beobachtungsreihe.

Klimafreundliches Gärtnern

Klimafreundliches Gärtnern ist Pflanzenschutz – es schützt Pflanzen und uns – und jeder kann den Kampf gegen den Klimawandel unterstützen. Das können Sie beispielsweise tun:

Gärtnern ohne Torf

Moore sind wichtige CO2-Speicher, auf die Fläche bezogen sogar viel effizienter als Wälder. Werden Moore für den Torfabbau oder „Umnutzungen“ trockengelegt, entweicht nicht nur sehr viel CO2, sondern auch das noch klimaschädlichere Lachgas. Inzwischen gibt es jedoch Pflanzerden und Bodenverbesserungsstoffe für fast alle Anwendungsgebiete auch ohne Torf.

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Wer ohne Torf gärtnert, tut etwas gegen die Zerstörung der Moore, die ein äußerst wichtiger CO2-Speicher sind. Torffreie Pflanzerden bekommt man im Gartencenter, Baumarkt und bei Amazon*.

CO2-Speicher Gartenboden

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Pflanzen nutzen CO2 aus der Luft und „verbauen“ es mithilfe von Energie, die sie aus dem Sonnenlicht gewinnen, im Pflanzengewebe. Am Ende des Pflanzenlebens wird das Gewebe durch Bodenlebewesen zerkleinert und verrottet zu Humus, einer krümeligen, erdähnlichen organischen Substanz. Im langlebigen Humusanteil bleibt CO2 gespeichert, ebenso sind wertvolle Nährstoffe darin gebunden. Erhöht man den Humusgehalt im Boden, verbessert man nicht nur die Bodenfruchtbarkeit, es bleibt auch mehr CO2 im Boden, statt in die Atmosphäre zu entweichen. Erreichen lässt sich dies durch ökologische Anbaumethoden wie den Anbau ohne (tiefes) Umgraben/No-Dig-Methode, durch Kreislaufwirtschaft (Kompostierung von Gartenabfällen, Terra Preta Herstellung und Einsatz) und ähnliche Maßnahmen.

rustikaler Komposthaufen
Beim Kompostieren werden die Gartenabfälle zu Kompost, der zum Düngen und Bodenverbessern verwendet werden kann und in dessen Dauerhumusanteil ein Teil des CO2 dauerhaft gespeichert bleibt

Böden schützen, pflegen und verbessern

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Buchtipp: Humusaufbau von Gerald Dunst: Chance für Landwirtschaft und Klima

Wer obige Maßnahmen nutzt und zusätzlich seine Gartenflächen ganzjährig mit lebenden Pflanzen oder Mulch bedeckt hält, hat nicht nur weniger CO2-Freisetzung, sondern weniger Probleme mit Winderosion und Auswaschung bei Regen – ganz abgesehen davon, dass auch weniger Nährstoffe bei Dauerregen oder Schneeschmelze ins Grundwasser gelangen. Geeignete Maßnahmen zur Bodenbedeckung sind Mischkultur, Untersaaten, Anbau von Wintergemüse/wintergrünen Bodendeckern, Gründüngung und Mulchen.

Nachhaltigkeit im Blick

Bei der Anschaffung von Pflanzgefäßen, Gartenwerkzeugen, Gartenmöbeln und Ähnlichem setzt man idealerweise auf klima- und umweltfreundliche, langlebige Materialien. Wer handwerklich und/oder künstlerisch ein wenig begabt ist, kann defekte Geräte reparieren, ausgemusterte Gefäße recyceln oder aus Altem etwas schönes Neues schaffen (Upcycling).

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Entsiegelung und Regenwassernutzung

Damit Starkregen nicht zu Sturzbächen führt, die alles mitreißen und dann in der Kanalisation landen, sollten Flächen soweit wie möglich entsiegelt werden – auch auf dem eigenen Grundstück. Beispielsweise können Zufahrten, Parkplätze oder Gartenwege statt mit undurchlässigem Bodenbelag durch Fugenpflaster oder Rasengittersteine begeh-/befahrbar gemacht werden. Das ist oft nicht nur preiswerter und attraktiver, sondern der Boden kann Wasser speichern und „atmen“, was gut für Pflanzen, Klima und die Kanalisation ist.

Regenwasser kann aufgefangen und in Regentonnen, Zisternen, Wassertanks, Bodensenken und Ähnlichem gespeichert und dann bei Bedarf genutzt werden.

Regentonne neben einem Gewächshaus mit Regenrinne/Dachrinne und Regenfallrohr
Spare in der Zeit, dann hast du in der Not. Andere Regenwasserspeicher sind beispielsweise Senken, Gartenteiche, unterirdische Tanks, Dachzisternen.


Klimafreundliche Verarbeitung der Ernte

Den persönlichen CO2-Fußabdruck (CO2-Verbrauch) verbessert man bei der Verarbeitung der Ernte, beispielsweise indem man Kartoffeln und Gemüse mit möglichst wenig Wasser reinigt und allgemein mit wenig Wasser kocht. Das gilt genauso auch für gekaufte Lebensmittel – in Lieferketten-Analysen hat man nämlich festgestellt, dass die Einsparungen, die auf dem Weg von der Ernte beim Gärtner/Landwirt bis zum Verkauf (Supermarkt, Wochenmarkt etc.) gemacht wurden, durch die Verbraucher unabsichtlich zunichte gemacht werden (ineffiziente KFZ-Nutzung, Bedarf falsch eingeschätzt, zu viel Abfall, Gemüsewaschen und Kochen mit zu viel Wasser etc.).

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Schadensbegrenzung (Beispiele)

Bis zu einem gewissen Grad kann man die Folgen des Klimawandels örtlich etwas abschwächen: Parks, Straßen-, Dach- und Fassadenbegrünungen sorgen für bessere Luft und auch kühlere Räume hinter den Steinmauern. Das Aufbrechen stauender Schichten im Gartenboden sorgt für schnelleres Abtrocknen des Bodens während und nach Starkregen und verhindert so Pflanzenschäden durch Staunässe.

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Manche liebgewonnenen, aber empfindlichen Gartenpflanzen überstehen die Klimaveränderung jedoch nicht oder nur mit großem Aufwand und Frust. Man kann sie an sonnigen, trockenen Standorten beispielsweise durch trockenheitsverträgliche Arten wie Sonnenhüte (Echinacea), Lavendel (Lavandula), Johanniskraut (Hypericum) oder Duftnessel (Agastache) ersetzen. Allerdings zeigt sich nicht jede trockenheitsverträgliche Art bei sehr warmem und trockenem Frühlingswetter von ihrer schönsten Seite (beispielsweise manche Zierlauchart) und bei anderen Arten, beispielsweise bei einigen Tiefwurzlern, ist die Trockenheitsverträglichkeit von der Tiefgründigkeit des Bodens abhängig. In guten Baumschulen und Staudengärtnereien enthält man Pflanzenempfehlungen für die genauen (neuen) Standortbedingungen (Bodenart, Bodentrockenheit im Schatten, Bodentrockenheit und Hitzestau in der Sonne, Standort mit abwechselnd sehr trockenem, dann wieder sehr nassem Boden usw.).

Lavendel mag es warm und sonnig und benötigt wenig Wasser. Man kann ihn ins Staudenbeet, aber auch in Kübel pflanzen.
Sonnenhut und Duftnessel an einem trockenen, heißen Standort vor einer Südwand.
Blumenlauch (Allium aflatunense ‚Purple Sensation‘) hat sich bei mir zwar als trockenheitsresistent erwiesen, seine Blätter werden in Jahren mit anhaltend warmem, trockenem Frühlingswetter jedoch sehr früh gelb und er verblüht dann viel zu schnell. Er kommt im nächsten Jahr zwar wieder, jedoch oft schwächer.

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